Bremerhaven, den 03.06.2020. Der Einsatz von neuer Antriebstechnik auf Basis von Wasserstoff erfordert einen umfangreichen Infrastrukturausbau mit einem Netz von Tankstellen. Derzeit gibt es allerdings noch kein standardisiertes Planungs- und Genehmigungsverfahren, sodass jede Kommune diesen Prozess eigenständig und zeitaufwendig organisieren muss. Anhand dieses hochrelevanten Praxisbeispiels entwickelt die Hochschule Bremerhaven in Zusammenarbeit mit den Praxispartnern Stadt Brake, Landkreis Friesland, Gemeinde Ovelgönne und der BIS Bremerhaven ein neues standardisiertes digitales Planungsinstrument. „Die Digitalisierung bietet die Möglichkeit, Prozesse und Abläufe sehr effizient und übersichtlich zu gestalten. Wir möchten für die Kommunen eine digitale Blaupause am Beispiel der Genehmigung von Wasserstofftankstellen anbieten“, erläutern die Projektleiter Prof. Dr. Miriam O´Shea und Prof. Dr. Benjamin Wagner vom Berg von der Hochschule Bremerhaven. Dabei werden auch die unterschiedlichen landesspezifischen Regulierungen berücksichtigt, so dass ein Planungstool für die gesamte Metropolregion Nordwest entwickelt wird.
Landrat Jörg Bensberg, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest, sieht in dem Projekt viel Potenzial: „Die Metropolregion Nordwest ist deutschlandweit die Wasserstoffmodellregion, denn wir bieten die idealen Standortvoraussetzungen für grünen Wasserstoff aus Windenergie und die entsprechenden Speichermöglichkeiten. Mit dem Projekt `Wasserstofftechnologie Business Process Management Modeling´ können wir diese Standortvorteile weiter ausbauen.“ „Die Förderung in Höhe von mehr als 130.000 Euro aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen für die Metropolregion Nordwest ist ein weiterer Baustein, unser Projekt ‚Grünes Gas für Bremerhaven‘ umzusetzen, mit dem wir diesen Energieträger der Zukunft entwickeln wollen“, hebt Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz hervor. „Wir haben bereits Erfahrungen mit dem Genehmigungsprozess einer Wasserstofftankstelle und diese digitale Hilfestellung wäre dabei schon hilfreich gewesen, sodass wir gerne bereit waren, für dieses Projekt den Antrag bei der Metropolregion Nordwest zu stellen.“ Das Projekt, das auch auf viele andere Planungsprozesse übertragbar sein wird und damit einen Beitrag zur Umsetzung von E-Government in der virtuellen Region Nordwest leistet, läuft noch bis Mitte 2022.