Welche Antworten hat die Kunst auf die umwälzenden Herausforderungen der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz an unsere Gesellschaft? Wie könnten künftig die Verbindungen von digitaler und analoger Welt aussehen? Mit diesen Fragen befasst sich „GALATEA – oder die Mutter von Siri, Alexa und OK Google“, ein Projekt der bremer shakespeare company, das mit 156.000,- Euro aus Mitteln des Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen für die Metropolregion Nordwest gefördert wird. „Das Projekt zielt mittels interaktiver Think-Tanks zu den Themen Robots, Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Big Data & Energie ins Herz der Digitalisierung“, erläutert Renate Heitmann, 1. Vorsitzende der bremer shakespeare company e. V.
In den fünf geplanten Denkfabriken zu Energie, Bioökonomie, Mobilität, Gesundheit und Logistik/maritime Wirtschaft begeben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst jeweils in einen gemeinsamen, offenen und kreativen Prozess des Erfahrens und Lernens, um konkrete Lösungen zu erarbeiten und zu definieren. Die Essenzen der Ideenworkshops werden dann zu Teilen einer interaktiven Bühneninszenierung, die später mehrfach vor einem breiten Publikum aufgeführt werden kann. „Selbstverständlich nutzen die Menschen bereits heute die zur Verfügung stehenden digitalen Werkzeuge. Aber um die zahlreichen neuen Verbindungen von digitaler und analoger Welt wirklich zu verstehen, bedarf es einer Herangehensweise, welche die Menschen auf der emotionalen Ebene abholt. Die künstlerische Bearbeitung durch das Projekt GALATEA kann genau dies leisten“, unterstreicht Landrat Jörg Bensberg, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest.
Der interdisziplinäre und offene Arbeitsprozess widmet sich einer Vermittlungsform, die von vielen ‘Profis’ des Digitalisierungsprozesses in Deutschland vehement eingefordert wird. Insbesondere die Vernetzung und die Teilnahme unterschiedlichster Akteure von Kultureinrichtungen, Kammern, Unternehmen und Verbänden kann dazu beitragen, neue Denkmuster und Lösungsansätze zu generieren. Nicht nur angesichts dieser Vielfalt an Kooperationspartnerinnen und -partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen zeigt sich der Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte beeindruckt: „GALATEA erweitert Kompetenzen und Horizonte von Unternehmen, Initiativen und Kulturschaffenden gleichermaßen. Die künstlerische Intervention regt zum Diskurs über gesellschaftliche und ethische Fragen zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung an.“
Das Projekt, das noch bis zum Frühsommer 2022 läuft, wird den interaktiven Prozess pandemiebedingt digital starten und plant in einem ersten Schritt eine filmische Inszenierung.