Stuhr – Um Entwicklungsperspektiven der Land- und Ernährungswirtschaft in der Metropolregion Nordwest ging es auf einer Regionalkonferenz, die heute (8. September) in Stuhr (Landkreis Diepholz) stattfand. Deutlich wurde bei der Veranstaltung, dass der Landwirtschaft zentrale Bedeutung für eine erfolgreiche Agrar- und Ernährungswirtschaft im Nordwesten zukommt. „Die Landwirtschaft ist der Motor des ländlichen Raumes“, sagte Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die die Tagung zusammen mit der Metropolregion Nordwest aus Anlass des gemeinsamen zehnjährigen Bestehens organisiert hatte.
© Wolfgang Ehrecke; LWK NiedersachsenDas Vorstandsmitglied der Metropolregion Nordwest, Staatssekretärin Birgit Honé, sprach zuvor von einer „Erfolgsgeschichte“, auf die die Metropolregion Nordwest seit ihrer Gründung im Jahr 2006 zurückblicken könne. Als Grundlage dafür nannte die Staatssekretärin für Europa und regionale Landesentwicklung in der Niedersächsischen Staatskanzlei „die ausgeprägte Bereitschaft der verschiedenen Akteure zur freiwilligen Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft“.
Die Metropolregion verfügt nach Ansicht von Landrat Cord Bockhop, Landrat des Landkreises Diepholz, über eine außerordentlich leistungsstarke Landwirtschaft. „Wenn die Landwirtschaft floriert, profitiert – auch dank der Vielzahl der in der Region ansässigen vor- und nachgelagerten Branchen, wie der Ernährungswirtschaft und dem Landmaschinenbau – die gesamte Region“, sagte er und unterstrich den engen Zusammenhang von wettbewerbsfähiger Landwirtschaft, wirtschaftlichem Wachstum und hoher Lebensqualität im ländlichen Raum.
Diese positiven Aspekte verhinderten aber nicht die zunehmend kritische Haltung der Gesellschaft gegenüber der Landwirtschaft, so Kammerpräsident Schwetje weiter. Landwirtschaftliche Betriebe müssten weiterentwickelt werden können, „um die Dynamik in der Region zu halten“. Dabei forderte Schwetje ein maßvolles Vorgehen, das nicht zu Lasten der natürlichen Ressourcen gehen dürfe. Als „Gebot der Nachhaltigkeit“ bezeichnete er es, Luft, Wasser und Boden in Ordnung zu halten. Projekte für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, wie etwa das Projekt „aniplus+“ zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes, stehen auch im Fokus der Aktivitäten der Metropolregion Nordwest und werden von dieser gefördert.
„Die umweltschonende und tiergerechte Produktion einerseits sowie die Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe andererseits sind kein Widerspruch“, betonte Schwetje. Mit ihrer Arbeit und den geförderten Projekten tragen die Kammer und die Metropolregion Nordwest dazu bei, die Region als Agrar-Standort nachhaltig zu sichern.
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