1. Regionalkonferenz „Starkregenereignisse – Klimaanpassung in der Metropolregion Nordwest"
Am 13. Juli 2015 fand in der Delmenhorster „Markthalle" die 1. Regionalkonferenz „Starkregenereignisse – Klimaanpassung in der Metropolregion Nordwest" statt. Ca. 70 Interessierte folgten der Einladung von InKoKa und tauschten sich zu den Herausforderungen und Möglichkeiten der Starkregenvorsorge aus. Durch das Programm führte Otmar Willi Weber.
Nach den Grußworten des Delmenhorster Oberbürgermeisters Axel Jahnz und des 1. Vorsitzenden der Metropolregion Nordwest Landrat Jörg Bensberg stellte InKoKa den Gästen zunächst den neuen Projektfilm „InKoKa – die Interkommunale Koordinierungsstelle Klimaanpassung der Metropolregion Nordwest" vor. In knapp 3 Minuten erklärt der animierte „Papierschnipsel-Film", warum sich die Kommunen der Metropolregion Nordwest an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen und wie InKoKa sie dabei unterstützen kann. Den Film können Sie sich hier im YouTube-Kanal der Metropolregion Nordwest ansehen.



















Rahmenbedingungen kommunaler Starkregenvorsorge
Der erste Konferenzblock beleuchtete Rahmenbedingungen der kommunalen Klimaanpassung und Starkregenvorsorge. Dr. Christian Jacobs vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz referierte einleitend zur Klimaanpassung in Niedersachsen. Er hob hervor, dass sich Kommunen der Metropolregion Nordwest an den Maßnahmenoptionen der Anpassungs- und Umsetzungsstrategie, von denen ca. 180 in der direkten Zuständigkeit der Kommunen liegen, orientieren könnten. Vorhandene Hilfestellungen zur kommunalen Starkregenvorsorge und ein Ausblick auf die weiteren Aktivitäten des Landes rundeten die Präsentation ab.
Der folgende Vortrag widmete sich dem Auftreten von Starkregenereignissen in der Metropolregion Nordwest. Nach einer Beschreibung der derzeitigen Situation gab Uwe Petry, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), anhand von Klimaprojektion Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung von Starkregen in der Metropolregion ab. Demnach nehmen Ausmaß und Häufigkeit von Starkregenereignissen erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts merklich zu.
Prof. Dr. Heiko Sieker machte in seinem Koreferat deutlich, dass es auch unabhängig von zunehmenden Starkregenereignissen zu vermehrten Starkregenabflüssen kommt und somit das Überflutungsrisiko steigt. Dies begründete er mit der zunehmenden Flächenversiegelung und der steigenden Regenwasserableitung durch Kanalisationen. Nach einer lebhaften Diskussion im Plenum ging es in die Pause.
Beispiele kommunaler Starkregenvorsorge
Der zweite Block stand im Zeichen von konkreten Maßnahmen und praktischen Beispielen der Starkregenvorsorge in der Metropolregion Nordwest. Zunächst ging es um das gemeinsame Projekt des Landkreises Osterholz und InKoKa, bei dem lokalspezifische Leitfäden zur Starkregenvorsorge erarbeitet werden. Richard Eckermann vom Landkreis Osterholz präsentierte anschaulich, wie unter anderem ein besonders heftiges Starkregenereignis im Jahr 2013 den Landkreis zum Handeln und zur Gründung einer Projektgruppe bewogen hat. Henryk Predki von InKoKa ging danach vertiefend auf die Projektarbeit ein und präsentierte erste Zwischenergebnisse. Dazu skizzierte er die Kernaussagen und wesentliche Inhalte der Leitfäden, die in der Projektgruppe herausgearbeitet wurden.
Anschließend trug Katrin Behnken, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bremen, zum Bremer Projekt KLAS vor. Sie stellte die zentralen Ergebnisse in den drei Arbeitsbereichen „Überflutungssicherheit- und Risikomanagement", „Wasser- und klimasensible Stadtentwicklung" und „Öffentlichkeitsarbeit" vor. Außerdem gab sie einen Ausblick zu künftigen Projektaktivitäten.
In seinem zweiten Koreferat betonte Prof. Dr. Heiko Sieker, dass Maßnahmen zur Risikominimierung schon lange vorhanden sind, diese aber konsequent umgesetzt werden müssen. Angelehnt an die drei Säulen des modernen Hochwasserschutzes „Technischer Hochwasserschutz", „Hochwasservorsorge" und „Stärkung des natürlichen Wasserrückhaltes in der Fläche" zeigte er zusammenfassend verschiedene Möglichkeiten der Starkregenvorsorge auf.
Mit einer kurzen Zusammenfassung und einem Ausblick auf die weiteren Projektaktivitäten von InKoKa endete die Konferenz. So heißt es nun: „Nach der Regionalkonferenz ist vor der Regionalkonferenz" – denn 2016 wird InKoKa eine 2. Regionalkonferenz organisieren!
Delmenhorster Kurier, 14.07.2015: Die Region betreibt Starkregenvorsorge
Delme Report, 15.07.2015: Leitfäden gegen Starkregen
Landkreis Osterholz, 14.07.2015: Klimaanpassung als Standortfaktor für die Metropolregion Nordwest
Osterholzer Kreisblatt, 16.07.2015: Zwei Leitfäden zu Starkregen in Arbeit
NOZ, 13.07.2015: Metropolregion treibt Klimaanpassung voran
NWZ, 14.07.2015: Damit Häuser bei Starkregen nicht absaufen