NordWest Award 2016: Die Finalisten stehen fest
Die Besten aus dem Nordwesten: Finalisten für NordWest Award 2016 stehen fest
Acht Projekte fiebern der Preisverleihung am 10. Mai 2016 in Bremen entgegen
Es ist soweit: die diesjährigen Finalisten des NordWest Award 2016 stehen fest. Aus neunzig eingereichten Bewerbungen wählte die hochkarätig besetzte Jury gestern die acht herausragenden Projekte aus, die weiterhin im Rennen um Preisgelder in einer Gesamthöhe von 30.000,- Euro sind. „Auch in diesem Jahr hat es uns die hohe Qualität der Bewerbungen alles andere als leicht gemacht“, so Jurymitglied Landrat Jörg Bensberg, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest. „Ich bin gespannt auf die Personen und Institutionen, die hinter diesen großartigen Projekten stehen, und freue mich, diese bei der Verleihung am 10. Mai auch persönlich kennenlernen und auszeichnen zu dürfen. Jedes der Finalisten-Projekte leistet einen erheblichen Beitrag zur positiven Entwicklung der Metropolregion Nordwest.“ Alle acht Finalisten zeigen mit ihren Projekten die regionale Vielfalt, die Potenziale, die Innovationskraft und das Know-how der Metropolregion Nordwest. Welches der Projekte am Ende den begehrten NordWest Award erhält, wird auf der Preisverleihung am 10. Mai im GOP Varieté-Theater Bremen verkündet.
Nominierte für den NordWest Award 2016 (in alphabetischer Reihenfolge der Projektbezeichnung):
Additive Fertigung für die Luftfahrt
Der metallische 3D-Druck – auch als Metall-Laserschmelzen bezeichnet – zählt zu den Verfahren der additiven Fertigung. Dabei werden die Konstruktionsdaten für die Herstellung von Bauteilen in viele Schichten aufgeteilt. Ein Laser schmilzt dabei das zu verarbeitende Material in Pulverform auf, beim Erhärten baut sich letztlich ein Werkstück Schicht für Schicht auf. Die Vorteile des Verfahrens liegen auf der Hand: die Herstellung komplexer Geometrien, die Verarbeitung schwer zerspanbarer Materialien sowie eine werkzeuglose Bauteileerzeugung innerhalb kürzester Zeit bei besonders geringem Werkstoffabfall. Bei der additiven Fertigung entsteht das Bauteil im Wesentlichen durch Hinzufügen von Material. Die Premium AEROTEC hat sich gemeinsam mit einem Partner-Netzwerk aus Forschung und Industrie vorgenommen, die hohen Hürden einer Luftfahrtzulassung additiv gefertigter Strukturbauteile als Erste zu überwinden, die revolutionären Vorteile des Verfahrens für innovative Lösungen zu nutzen und die additive Fertigung zügig zu industrialisieren.
feelSpace
Bei diesem Projekt handelt es sich um ein neugegründetes Startup aus der Universität Osnabrück, dessen Ziel die Entwicklung eines taktilen Navigationsgürtels ist, der per Vibration Richtungen anzeigt und dadurch Navigation und Orientierung intuitiv und einfach macht. Das feelSpace-Projekt entstand vor rund zehn Jahren. Ursprünglich wurde erforscht, ob der Mensch einen neuen Sinn lernen kann, was in Form eines Kompassgürtels untersucht wurde. Bei den Untersuchungen hat dann das durchweg positive Feedback von blinden und sehenden Versuchspersonen motiviert, ein komplett neues Produkt (daraus) zu entwickeln. Seit Juli 2015 wird an der Entwicklung einer marktfähigen Version eines Navigations-Gürtels gearbeitet. Der Gürtel enthält 16 Vibrationsmotoren, die gleichmäßig um den Bauch herum verteilt sind, wovon immer einer vibriert und zwar derjenige, der in die Richtung des Ziels (oder Norden) zeigt. Man kann Ziele in ein Smartphone eingeben und per Bluetooth werden die Richtungsinformationen an den Gürtel übertragen und taktil angezeigt.
FLUTSCHUTZ – Innovativer Hochwasserschutz
Außergewöhnliche Hochwasserereignisse zeigen, dass ein enormer Einsatz an Hilfskräften und Material – in der Regel Sandsäcke – zur Verteidigung bestehender Deichlinien gegen akutes Versagen im Hochwasserfall erforderlich sind. Neben den hohen personellen und materiellen Aufwendungen erfordert die Deichverteidigung insbesondere Zeit, die im Hochwasserfall nur begrenzt zur Verfügung steht. So kommt es trotz aller Anstrengungen immer wieder zu Deichbrüchen, weil die erforderlichen Schutzmaßnahmen nicht in ausreichender Menge zeitgerecht vor Ort durchgeführt werden können. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ist es angeraten, Schutzsysteme zu entwickeln, die hinsichtlich des Einsatzes an Personal, Material und Zeit effektiver sind als die bisherigen Sandsacksysteme, und somit das Katastrophenmanagement zu verbessern. Am Institut für Wasserbau der Hochschule Bremen werden aktuell im Rahmen von drei FuE-Projekten innovative Hochwasserschutzkonstruktionen entwickelt sowie Bildungsmodule für Helfer im Katastrophenschutz erarbeitet. Ziel der Arbeiten ist eine effektive und nachhaltige Verbesserung des operativen Hochwasserschutzes auch in Zeiten der Verschärfung der Hochwassergefahr durch Prozesse des Klimawandels.
Gemeinsam Zukunft bewegen
Der Verein Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft für die Region Unterweser e.V. (SWW) wurde 2009 gegründet und organisiert seitdem vielfältige Aktivitäten, um Zukunftschancen für Schüler/innen und Studierende in der Region zu verbessern und die Ausbildungssituation von Unternehmen zu fördern. Der Weg dahin führt über den Aufbau nachhaltiger, schnittstellenübergreifender Kooperationen von Schulen, Wirtschaft und Wissenschaft. Daher das Motto: Gemeinsam Zukunft bewegen. Beispielhafte Aktivitäten sind regelmäßig durchgeführte Management Information Games (MIG), ein Unternehmensplanspiel unter Beteiligung von Oberschulen und Gymnasien aus dem Landkreis Cuxhaven und aus Bremerhaven und der Talentpool mit einer Teilnehmer/innenzahl von ca. 90 Schüler/innen und 20 teilnehmenden Unternehmen (Sponsoren) in 2015. Außerdem beteiligt sich das Netzwerk SWW an Berufsinformationstagen an Schulen oder Veranstaltungen wie dem Hochschultag "Zukunft Lebensmittelwirtschaft" und führt einen Referentenpool aus Wirtschaftsvertretern, die Schulen als Referenten zur Verfügung stehen.
Integration von Geflüchteten
„Wir bringen Menschen zusammen – persönlich – verlässlich – nachhaltig“ – Unter diesem Motto führt der gemeinnützige Verein ,,pro:connect’’ arbeitssuchende Geflüchtete und potenzielle Arbeitgeber zusammen. Im Mittelpunkt der Anstrengungen steht die erfolgreiche Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft. Dafür organisiert der Verein finanzielle Hilfen bei gesetzlichen Förderlücken, Praktika zur Orientierung, Ausbildungs- und Arbeitsplätze für ein selbstbestimmtes Leben jenseits der Sozialkassen, Informationsveranstaltungen für Arbeitgeber, Begleitung und Betreuung der Geflüchteten und des Arbeitgebers, Anbahnung und Koordinierung mit den Kammern vor Ort und der berufsbildenden Schulen zwecks Zusammenarbeit sowie Plattformen und Netzwerke zur Reduzierung von Doppelstrukturen für Institutionen bzw. Einrichtungen in diesem Arbeitsfeld.
Schule im Grünen
Schule im Grünen im Park der Gärten – ein breit aufgestelltes, vielseitiges pädagogisches Bildungsangebot für alle Altersgruppen und Schulformen, inklusiv und generationsübergreifend. Jährlich besuchen mehr als 200 Einrichtungen aus ganz Niedersachsen die Schule im Grünen. Ziel ist es, eine "umfassende Integration" durch ein weit gefächertes Angebot und eine breite Vernetzung in den Bereichen Schule/Ausbildung zu erreichen. Einen hohen Stellenwert nimmt das Thema Chancengleichheit ein. So werden ansprechende Konzepte umgesetzt, die nicht nur Kinder und Jugendliche aller Jahrgangsstufen und Schulformen, sondern auch soziale Herkunft und inklusive Ansätze berücksichtigen. Soziale Kompetenz soll aber auch generationsübergreifend erlernt werden, z.B. beim gemeinsamen Arbeiten an einer Apfelpresse oder an einer begehbaren Bienenwabe.
Stadtteil-Oper 2015 – Sehnsucht nach Isfahan
Ein weltweit einmaliges Projekt aus Bremen Osterholz-Tenever: hier leben Menschen aus über 88 verschiedenen Nationen zusammen. Jahr für Jahr entwickelt das »Zukunftslabor« - eine Initiative der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen - für jedes Land eine eigene Stadtteil-Oper. Nach Deutschland, Ghana, Polen, Russland und Vietnam steht 2015 Persien im Zentrum. Die Stadtteil-Oper bringt unterschiedlichste Menschen zusammen und lässt sie aktiv und bewusst ihre Lebenswelt mitgestalten: die Bewohner des Stadtteils bestimmen, was ihn bewegt, sie geben dem Stadtteil ein Gesicht und sich selbst eine Stimme. Dies geschieht nicht irgendwo, sondern in Bremens Stadtteil mit den größten sozialen Herausforderungen und der größten Kinderarmut: hier stehen 300 Schüler und Lehrer der Gesamtschule Bremen- Ost (GSO) gemeinsam mit Musikern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen auf der Bühne, Frauen aus dem Mütterzentrum arbeiten in der Sommerwerkstatt für die Kostüme, der Frauengesundheitstreff ist ebenso involviert wie die Bewohner des Übergangswohnheims für Flüchtlinge. Das Motto, das alle verbindet und seit der ersten Stadtteil-Oper 2009 sinnstiftend lautet: »Du hast immer eine Wahl!«.
ZZZ - ZwischenZeitZentrale Bremen
Die ZwischenZeitZentrale (ZZZ) weckt seit dem 12. März 2010 schlafende Häuser und Brachen in allen 23 Stadtteilen der Freien Hansestadt Bremen auf. Zu dieser Aufgabe gehört es, Objekte und passende Nutzer aufzuspüren, Eigentümer zu beraten, Menschen zu vernetzen, Konzepte mitzuentwickeln und Nutzungen zu initiieren. Die ZZZ ist Ansprechpartnerin, Vermittlerin, Kümmerin und Initiatorin für temporäre Nutzungen auf Brachflächen und in leerstehenden Gebäuden. Ihr Schwerpunkt liegt auf verlassenen Gewerbearealen in der Peripherie Bremens, Stadterneuerungsgebieten in verschiedenen Bremer Stadtteilen und innenstadtnahen Lagen mit Büroleerständen. Die temporäre Nutzung dieser Gebäude und Brachen eröffnet Experimentierräume für Gründer und belebt verlassene Orte für eine langfristige Umnutzung. Die ZZZ versteht sich in erster Linie als Anwältin der Nutzerseite – wohlwissend, dass Projekte nur dann akzeptiert werden und erfolgreich sein können, wenn es gelingt, den Bedürfnissen aller Beteiligten zu entsprechen. Daher konzipiert die ZZZ fast alle Projekte von Beginn an so, dass sie möglichst nachhaltige Effekte für die Nutzer, die Eigentümer, die Stadtverwaltung und die Stadtbevölkerung entwickeln.
Bei Fragen rund um den NordWest Award stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung!
Die Verleihung des NordWest Award 2014