NordWest Award 2016: Die Preisträger
Folgende drei Projekte sind Preisträger des NordWest Award 2016 und erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 10.000 Euro:
Additive Fertigung für die Luftfahrt
Der metallische 3D-Druck – auch als Metall-Laserschmelzen bezeichnet – zählt zu den Verfahren der additiven Fertigung. Dabei werden die Konstruktionsdaten für die Herstellung von Bauteilen in viele Schichten aufgeteilt. Ein Laser schmilzt dabei das zu verarbeitende Material in Pulverform auf, beim Erhärten baut sich letztlich ein Werkstück Schicht für Schicht auf. Die Vorteile des Verfahrens liegen auf der Hand: die Herstellung komplexer Geometrien, die Verarbeitung schwer zerspanbarer Materialien sowie eine werkzeuglose Bauteileerzeugung innerhalb kürzester Zeit bei besonders geringem Werkstoffabfall. Bei der additiven Fertigung entsteht das Bauteil im Wesentlichen durch Hinzufügen von Material. Die Premium AEROTEC hat sich gemeinsam mit einem Partner-Netzwerk aus Forschung und Industrie vorgenommen, die hohen Hürden einer Luftfahrtzulassung additiv gefertigter Strukturbauteile als Erste zu überwinden, die revolutionären Vorteile des Verfahrens für innovative Lösungen zu nutzen und die additive Fertigung zügig zu industrialisieren.
FLUTSCHUTZ – Innovativer Hochwasserschutz
Außergewöhnliche Hochwasserereignisse zeigen, dass ein enormer Einsatz an Hilfskräften und Material – in der Regel Sandsäcke – zur Verteidigung bestehender Deichlinien gegen akutes Versagen im Hochwasserfall erforderlich sind. Neben den hohen personellen und materiellen Aufwendungen erfordert die Deichverteidigung insbesondere Zeit, die im Hochwasserfall nur begrenzt zur Verfügung steht. So kommt es trotz aller Anstrengungen immer wieder zu Deichbrüchen, weil die erforderlichen Schutzmaßnahmen nicht in ausreichender Menge zeitgerecht vor Ort durchgeführt werden können. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ist es angeraten, Schutzsysteme zu entwickeln, die hinsichtlich des Einsatzes an Personal, Material und Zeit effektiver sind als die bisherigen Sandsacksysteme, und somit das Katastrophenmanagement zu verbessern. Am Institut für Wasserbau der Hochschule Bremen werden aktuell im Rahmen von drei FuE-Projekten innovative Hochwasserschutzkonstruktionen entwickelt sowie Bildungsmodule für Helfer im Katastrophenschutz erarbeitet. Ziel der Arbeiten ist eine effektive und nachhaltige Verbesserung des operativen Hochwasserschutzes auch in Zeiten der Verschärfung der Hochwassergefahr durch Prozesse des Klimawandels.
Integration von Geflüchteten
„Wir bringen Menschen zusammen – persönlich – verlässlich – nachhaltig“ – Unter diesem Motto führt der gemeinnützige Verein ,,pro:connect’’ arbeitssuchende Geflüchtete und potenzielle Arbeitgeber zusammen. Im Mittelpunkt der Anstrengungen steht die erfolgreiche Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft. Dafür organisiert der Verein finanzielle Hilfen bei gesetzlichen Förderlücken, Praktika zur Orientierung, Ausbildungs- und Arbeitsplätze für ein selbstbestimmtes Leben jenseits der Sozialkassen, Informationsveranstaltungen für Arbeitgeber, Begleitung und Betreuung der Geflüchteten und des Arbeitgebers, Anbahnung und Koordinierung mit den Kammern vor Ort und der berufsbildenden Schulen zwecks Zusammenarbeit sowie Plattformen und Netzwerke zur Reduzierung von Doppelstrukturen für Institutionen bzw. Einrichtungen in diesem Arbeitsfeld.